Machtförmige Praktiken durch Sensordaten in Wohnungen
Johanna Richter, Andreas Bischof, Albrecht Kurze, Sören Totzauer, Mira Freiermuth, Michael Storz, Kevin Lefeuvre, Arne Berger
Technische Universität Chemnitz, Germany
Durch den Anstieg von „Smart Home”-Technik generieren in Wohnungen immer mehr vernetzte Sensoren Daten. Diese Daten, auch einfache Umweltdaten, wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit, enthalten Informationen über den Alltag der dort Wohnenden. Meist haben die Personen, die in den Wohnungen leben, keinen direkten Zugriff auf diese Sensordaten. Um zu untersuchen, wie sich der Zugriff auf Sensordaten durch die dort Wohnenden auswirkt, wurden eine „Sensor Probe“ und die Gruppendiskussionsmethode „Daten-Raten” entwickelt. Diese ermöglichen den eigenständigen Zugriff auf Sensordaten und die Auseinandersetzung mit diesen. Die Ergebnisse einer Feldstudie zeigen, dass die Teilnehmenden Spuren ihres täglichen Lebens in den Daten erkennen und diese einzelnen Personen zuordnen können. Das führt zu machtförmigen Praktiken, die die Privatsphäre einzelner in der Wohnung einschränken.
Smart Cooking in der Praxis - Eine Feldstudie über das Kochen mittels Smartwatch
Verena Schrader, Jens Gerken, Andreas M. Heinecke
Westfälische Hochschule, Germany
In der wissenschaftlichen Literatur gibt es kaum Studien, die sich mit der konkreten Alltagstauglichkeit von Smartwatches beschäftigen, um zu verstehen, warum die Klasse von wearables eher ein Nischenda-sein führt. In diesem Beitrag wird daher die Verwendung einer Smartwatch am Beispiel Kochen unter-sucht. Hierzu wurde eine Koch-App mit Rezeptinformationen für eine Smartwatch entwickelt, welche über Hand- und Armbewegungen in Form von Gesten bedient werden kann. In einer Feldstudie mit acht Probanden wurde ermittelt, inwieweit diese Interaktionsform den Kochprozess verändert. Die Ergebnisse zeigen, dass die unmittelbare Verfügbarkeit der Uhr sowohl Effizienz- als auch Effektivitätsvorteile ge-genüber klassischen Kochhilfen bietet. Die Steuerung via Freihandgesten erlaubte zudem die Nutzung in einem Szenario, in welchem die Hände oft belegt oder verschmutzt sind und somit eine Bedienung per Finger problematisch sein kann. Die Uhr wurde von den Probanden dabei als nützliches Werkzeug erach-tet, obwohl diese bislang keinerlei Erfahrung mit einem solchen Gerät hatten.
Requirements for a Novel Interaction Device for Patients in Intensive Care
Jan Patrick Kopetz, Börge Kordts, Adrienne Henkel, Nicole Jochems
Universität zu Lübeck, Germany
Due to the obstruction of verbal communication, mechanically ventilated patients in intensive care units often cannot impart their basic needs. Possible consequences are a prolonged healing process, delirium, and other complications. To overcome the communication barrier, we provide a specialized solution to support communication in intensive care. Since patients bound to the bed are not able to use traditional devices efficiently, we develop a novel interaction device tailored to the intensive care context.
In this paper, we present key requirements for the device, which are relevant to the interaction itself. These requirements resulted from a human-centered design process consisting of two studies, several workshops, and a comprehensive user and context analysis. We identified three categories relevant for the interaction, namely look and feel, sensors and actuators.
Geoinformationssysteme mit Sprache steuern – eine erste Evaluation
Matthias Stein1, Morin Ostkamp1, Andreas Wytzisk2
1con terra GmbH, Germany; 2Hochschule Bochum, Germany
Durch die Verbreitung von Smartphones werden Informationen bzw. Dienste mit Raumbezug in web-basierten Geographischen Informationssystemen (Web-GIS) zunehmend auch mobil genutzt. Eine zentrale Komponente vieler Web-GIS ist die Steuerung der dargestellten Karteninhalte. Für diese Steuerung stellen sowohl die kleinen Bildschirme als auch die unterschiedlichen Erfahrungen und Anforderungen der meist heterogenen Benutzergruppen eine Herausforderung dar. Viele existierende Ansätze übernehmen die Prinzipien von Desktop-Anwendungen und erschweren dadurch oft eine effektive, effiziente und zufriedenstellende Arbeit auf mobilen Geräten.
Dieser Artikel stellt einen neuartigen Ansatz zur Steuerung von Karteninhalten für mobile Web-GIS durch ein Voice User Interface (VUI) vor. Die Ergebnisse der Evaluation anhand einer Benutzerstudie zeigen, dass dieser Ansatz die hedonische Qualität des mobilen Web-GIS steigert, während die pragmatische Qualität nahezu unverändert bleibt.
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