Conference Agenda
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Session Overview |
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MCI-WS06: Darf’s ein bisschen mehr sein? Zum Umgang mit ethischer Verantwortung in der Mensch-Technik-Interaktion
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External Resource: http://www.uselab.tu-berlin.de/muc2018/ethik.html | ||
Presentations | ||
Darf’s ein bisschen mehr sein? Zum verantwortungsvollen Umgang mit Ethik in der Technikgestaltung 1Fachgebiet Kognitionspsychologie und Kognitive Ergonomie, TU Berlin; 2Nachwuchsgruppe FANS, TU Berlin In diesem Workshop werden Best Practices zusammengetragen und erarbeitet, die darin unterstützen, ethische Aspekte früh und begleitend in der Gestaltung, Entwicklung und Erforschung neuer Technik einzusetzen. In kurzen Impulsreferaten von Referentinnen und Referenten wird zunächst das Spektrum aktueller Herausforderungen und möglicher Lösungsansätze in der Mensch-Technik-Interaktion skizziert. In einem zweiten Teil bearbeiten Teilnehmerinnen und Teilnehmer ausgewählte Fallbeispiele typischer ethischer Dilemmata in kleineren Teams. Der Problem- und Lösungsraum wird hierbei durch die Metho-de des World Café sukzessive erweitert und ermöglicht allen Personen eine intensive Auseinandersetzung mit allen Themen und Fragestellungen. Die erarbeiteten Inhalte werden anschließend zusammengeführt, diskutiert und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops zur Verfügung gestellt. Methoden zum Umgang mit ethischen Aspekten in der partizipativen Erforschung und Entwicklung neuer Technologien Technische Universität Berlin, Germany Seit einigen Jahren nimmt die Diskussion der ethischen Verantwortung von Technologieentwicklern einen immer größeren Raum ein. Selten jedoch werden praktische Maßnahmen fokussiert, die helfen können ethische Aspekte im Entwicklungsalltag zu berücksichtigen. In diesem Beitrag werden drei Methoden exemplarisch vorgestellt, die darin unterstützen sollen, ethische Aspekte früh und begleitend in der Gestaltung, Entwicklung und Erforschung neuer Technik zu berücksichtigen. Diese Methoden umfassen einfache Heuristiken (Daumenregeln) für den Umgang mit Probanden, einen Fragebogen zur Erfassung der ethischen Position und Checklisten für das schnelle Überprüfen grober ethischer Aspekte bei Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. Die Möglichkeiten und Grenzen der vorgestellten pragmatischen Methoden zur Berücksichtigung ethischer Aspekte in der alltäglichen Arbeit werden diskutiert. Partizipative Methoden als Werkzeug zur Diskussion moralischer Aspekte im Designprozess Universität der Künste Berlin, Germany Um eine optimale Akzeptanz neuer Technologien zu gewährleisten ist die Einbindung von Nutzer_innen in den gesamten Gestaltungs- und Entwicklungsprozess unumgänglich. Obwohl auch ethische Aspekte Einfluss auf die Nutzerakzeptanz haben können, werden sie dabei häufig vernachlässigt. Am Beispiel der Entwicklung eines körpernahen Assistenzsystems zur Kraftunterstützung stellen wir ein nutzerzentriertes Vorgehen vor, bei dem wir mittels partizipativer Methoden neben akzeptanzrelevanten Aspekten auch moralische Fragestellungen mit Nutzer_innen im Designprozess thematisieren. Die angewandten Methoden werden beschrieben und hinsichtlich ihrer Eignung zur Reflektion moralischer Werte und Vorstellungen diskutiert. Patientenmonitoring zur Dekubitusprophylaxe - Umgang mit ethischen Aspekten in der nutzerzentrierten Entwicklung 1Technische Universität zu Berlin, Germany; 2Björn Schulz Stiftung; 3Humboldt-Universität zu Berlin; 4GETEMED Medizin- und Informationstechnik AG Hautveränderungen (Dekubitus), die infolge von Druck, Feuchtigkeit, Reibungs- und Scherkräften entstehen sind in der Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen eine der häufigsten Begleiterscheinungen. Menschen jeder Altersgruppe mit Minderungen in der Aktivität können einen Dekubitus erleiden. In der Palliativversorgung steht vor allem die Symptombehandlung zur Sicherstellung einer möglichst hohen Lebensqualität im Vordergrund. Ethische Kontroversen und schwierige Entscheidungsfindungen führen hierbei nicht selten zu Unsicherheiten und Belastungen bei Pflegenden, Patienten und Angehörigen. Im Projekt „DekuProSys“ wird ein Dekubitus-Prophylaxe-System mit einem Echtzeit-Monitoring für Pflegende in der stationären und ambulanten Palliativversorgung entwickelt. Das System soll Risikofaktoren für Dekubitus erfassen und Pflegende in der Entscheidungsfindung über die Versorgung von Patienten unterstützen. Im Projekt wird nach einem nutzerzentrierten Ansatz entwickelt. Die Ergebnisse und Herausforderungen werden interdisziplinär diskutiert und Lösungsansätze erarbeitet. Ein Szenarien-Katalog mit konkreten Anwendungsbeispiele des Systems wurde entwickelt, um verschiedene Problemstellungen im Feld zu veranschaulichen. Daraus abgeleitete Anforderungen werden in Prototypen umgesetzt und iterativ mit Nutzern optimiert. Parallel wurde mithilfe des MEESTAR-Modells eine »Landkarte« ethisch relevanter Problemzusammenhänge erarbeitet, die im Hinblick auf die Gestaltung und die Funktionalität des Dekubitus-Prophylaxe-Systems einen Einfluss haben. Ethische Aspekte werden im Rahmen von Statusmeetings kontinuierlich reflektiert und in die Entwicklung mit einbezogen. Zur Erfassung der ethischen Position in der Softwareentwicklung Technische Universität Berlin, Germany Digitale Technologien werden immer leistungsfähiger, intelligenter und allgegenwärtiger. Im Zuge der Erforschung und Entwicklung von Mensch-Technik-Interaktion werden ethische Aspekte oft nur unzureichend oder zu spät berücksichtigt. Dieser Beitrag stellt das Messinstrument Epos vor, das die individuelle Ethische Position von Forschenden, Entwickelnden und Anwendenden hinsichtlich interaktiver Software erfasst. Epos ist ein Fragebogen zur Selbsteinschätzung, der angewendet werden kann, um die ethische Position einzelner Personen zu ermitteln oder um individuelle Ergebnisse mit Referenzwerten von Interessensvertretern vergleichen. Weiterhin können zeitlich bedingte Änderungen in der ethischen Positionierung erfasst werden. Die Daten einer ersten Umfrage (n1 = 147) wurden verwendet, um Items auszuwählen und die Faktorstruktur des Fragebogens zu bestimmen. In einer zweiten Erhebung (n2 = 36) wurde die Test-Retest Reliabilität evaluiert. Die Ergebnisse zeigen, dass der Epos Fragebogen reliabel die ethische Position von Personen anhand von fünf zentralen Komponenten erfasst: 1) Regularien, 2) Privatsphäre, 3) bereichsspezifisches Wissen, 4) gesellschaftliche Verantwortung und 5) organisationale Verantwortung. Abschließend wurde die Stabilität der Epos-Faktorstruktur mit einer dritten Stichprobe (n3 = 196) ermittelt. Eine konfirmatorische Faktorenanalyse unterstützte die initiale Faktorstruktur. Nächste Schritte und Implikationen hinsichtlich der finalen Version des Fragebogens werden diskutiert. |